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Erfolgreiche Messeteilnahme auf der CES 2017 in Las Vegas

HELLA-Aglaia-Geschäftsführer Kay Talmi auf dem CES-Messestand von NXP.
HELLA-Aglaia-Geschäftsführer Kay Talmi (zweiter von rechts) auf dem CES-Messestand von NXP

Berlin/Las Vegas. Vom 4. bis 8. Januar 2017 fand die Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas statt. Die CES ist zwar noch immer eine der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik, doch inzwischen ist sie auch wichtiger Branchentreff für die Automobilindustrie. Das Berliner Unternehmen Hella Aglaia Mobile Vision GmbH nutzte daher erstmals diese internationale Plattform, um sich als einziger, serienerfahrener Software-Only-Lieferant von kamerabasierten Fahrerassistenzsystemen zu positionieren und sein flexibles, skalierbares Geschäftsmodell vorzustellen.

Das Geschäftsmodell von Hella Aglaia baut darauf auf, dass eine oder mehrere Softwaremodule mit weiteren Softwarekomponenten des Kunden oder auch von Drittanbietern kombiniert werden können. Das Unternehmen setzt auf dieses offene System, um den Nachteil zu umgehen, dass Funktionsumfang und Funktionsweise von vornherein festgelegt sind, wie es bei geschlossenen Systemen anderer Anbieter der Fall ist. Offene Systeme ermöglichen zum einen kostengünstige Lösungen für den Volumenmarkt, zum anderen sind sie flexibel skalierbar für Anforderungen des hochautomatisierten Fahrens. Darüber hinaus ist das Softwarepaket von Hella Aglaia nicht an eine bestimmte Hardware gebunden, sondern läuft auf nahezu allen ARM-basierten Mikroprozessoren von verschiedenen großen Halbleiterherstellern. Dadurch wird das System skalierbar. So kann der zur jeweiligen Fahrzeugarchitektur und zum Funktionsumfang passende Prozessor aus dem umfangreichen Angebot ausgewählt werden – mit einem leistungsstärkeren Prozessor für zentrale Architekturen oder einem kostengünstigeren Prozessor für dezentrale Architekturen. Außerdem ist es möglich, Rechenleistung für zukünftige Funktionen vorzuhalten, so dass beispielsweise Features für hochautomatisiertes Fahren per Software-Update nachgerüstet werden können. Dieses flexible und skalierbare System konnte Hella Aglaia auf der CES gleich bei zwei Partnern demonstrieren: bei dem US-amerikanischen Technologieunternehmen Texas Instruments sowie dem niederländischen Halbleiterhersteller NXP.

Auf dem Messestand von NXP präsentierte sich die Hella Aglaia zusammen mit ihrem Mutterkonzern, dem führenden Licht- und Elektronikspezialist HELLA KGaA Hueck & Co. HELLA stellte anhand eines Konzept-Modells unter der Thematik „Technologien für Automatisiertes Fahren“ die Interaktion von Licht und Elektroniktechnologien aus. Im Fokus waren dabei die neue Generation CompactRadar basierend auf der 77 GHz Technologie und das selbst entwickelte HD84 Scheinwerfer-Modul. Das Scheinwerfer-Modul besteht aus 84 einzeln ansteuerbaren LEDs pro Scheinwerfer. Die Informationen zur richtigen Anpassung der Lichtverteilung an die Verkehrs-, Wetter- und Straßenlage erhalten die Scheinwerfer durch die Verknüpfung mit einer Frontkamera, die in der Regel hinter der Windschutzscheibe verbaut ist. Mit der entsprechenden Software von HELLA Aglaia lässt sich die Frontkamera auch für Funktionen wie Spurhalteassistenz oder Fußgänger- sowie Fahrzeugerkennung einsetzen. Darüber hinaus konnte das Team von Hella Aglaia erste Fortschritte in ihrer Entwicklungs- und Forschungsarbeit im Bereich der Deep-Learning-Algorithmen vorstellen. Mit Deep-Learning-Algorithmen sind neben der semantischen Freiraumerkennung („semantic freespace“), welche einen fahrbaren Bereich definieren können, innerhalb dessen das Fahrzeug sich bewegen darf, noch weitere Anwendungsfelder darstellbar. Beim semantischen Pfad („semantic path“) lernt der Algorithmus bestimmte Fahrmanöver wie Spurhalten, Überholen oder Links- und Rechtsabbiegen mittels tiefer neuronaler Netze, die mit Hilfe von Daten zu menschlichem Fahrverhalten in typischen Fahrsituationen trainiert werden. Beim Anwendungsfall „kartenbasiertes Fahren“ finden die Algorithmen die Idealspur auf Basis von Kartenmaterial – die dafür erforderliche, hochpräzise Lokalisation des Fahrzeugs erfolgt nicht nur mit GPS, sondern auch per Kamera. Diese Ansätze zur Freiraumerkennung können auch gut auf sogenannte „Surround-View-Kamerasysteme“ zur Umfelderkennung appliziert werden. Das Interesse am Einsatz von Deep Learning mit Methoden der Künstlichen Intelligenz, war nicht nur auf dem Stand von NXP, sondern auf der gesamten CES spürbar.

Bei dem US-Amerikanischen Technologieunternehmen Texas Instruments fokussierte sich Hella Aglaia dagegen nur auf die für den EuroNCAP-Standard wichtigen Softwarefunktionen Spur-, Lichtquellen-, Verkehrszeichen-, Fußgänger- sowie Fahrzeugerkennung. Hier zeigten die Berliner Softwareentwickler den interessierten Besuchern anhand von zahlreichen Anwendungsfällen, dass die Softwarefunktionen der nächsten EuroNCAP-Stufe 2018 mit klassischen, manuell programmierten Algorithmen sehr gut darstellbar sind.

Zwei Wochen nach der CES zieht das Berliner Technologieunternehmen eine positive Bilanz: „Wir sind äußerst zufrieden mit unserer Messeteilnahme. Wir konnten viele interessante Gespräche mit Zulieferern und potentiellen Kunden aus der ganzen Welt führen, neue Kontakte knüpfen und bestehende Partnerschaften festigen. Die CES war für uns ein inspirierender und motivierender Start in das neue Jahr“, so Kay Talmi, Geschäftsführer der HELLA Aglaia Mobile Vision GmbH.

Die Teilnahme an der nächsten CES vom 9. bis 12. Januar 2018 ist nach diesem großen Erfolg bereits fest eingeplant.